Pressemitteilung

Coronavirus-Blitzumfrage 7/2020

15.09.2020
  • Die Auswirkungen der Corona-Krise beeinträchtigen die deutsche Wirtschaft in Japan nach wie vor stark, allen voran Umsatzrückgänge und die strikte Einreisepolitik japanischer Behörden.
  • Mit einer umfassenden Erholung der japanischen Wirtschaft rechnen die Unternehmen erst wieder ab der zweiten Jahreshälfte 2021.
  • Unter dem neuen Premierminister erwarten deutsche Manager in Japan eine Fortsetzung der „Abenomics“.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinträchtigen die deutsche Wirtschaft in Japan auch sechs Monate nach dem Beginn der Krise stark. 85% der befragten Unternehmen betrachten die strikte Einreisepolitik der japanischen Behörden nach wie vor als eine signifikante Behinderung ihrer Geschäfte. Eine echte Erholung auf das Vorkrisenniveau erwarten deutsche Manager erst ab der zweiten Jahreshälfte 2021. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) unter fast 400 deutschen Unternehmen.

Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen musste ihre Ziele für das laufende Jahr nach unten korrigieren, immerhin 40 Prozent gehen davon aus, dass sie ihre Ziele erreichen werden. 57 Prozent der Unternehmen werden das Jahr 2020 voraussichtlich mit einem Umsatzrückgang zwischen 10 und 50 Prozent abschließen, der Ausblick hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage im Juni stabilisiert. Das liegt vor allem an den Maßnahmen, die deutsche Unternehmen umgesetzt haben. Dazu gehören eine forcierte Digitalisierung, Kosteneinsparungen bei Personal und ein angepasstes Geschäftsmodell. 20 Prozent der Unternehmen haben inzwischen Personal abgebaut, im Juni waren es erst 7 Prozent. 29 Prozent der Unternehmen haben öffentliche Unterstützungsprogramme beantragt, im Juni waren es noch 6 Prozent.

Besonders einschneidend wirkt sich die Corona-Krise auf die Reisegewohnheiten aus. In Zukunft wird noch stärker zwischen erforderlichen und weniger wichtigen Geschäftsreisen unterschieden. Auch die Nutzung flexibler Arbeitsmodelle soll langfristig beibehalten werden. Gleichzeitig berichten 54 Prozent der Befragten aber von Herausforderungen beim Führen virtueller Teams.

„Wir sehen eine Stabilisierung der Geschäfte deutscher Unternehmen in Japan“, kommentierte Marcus Schürmann, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Japan und Geschäftsführer AHK Japan, die Ergebnisse der Umfrage. „Die Unternehmen haben sich auf die neuen Realitäten eingerichtet, gleichzeitig wird aber deutlich, dass eine umfassende Erholung auf das Vorkrisenniveau nicht vor Ende 2021 zu erwarten ist.“

Regierungswechsel und Olympia
Die Mehrheit der deutschen Unternehmen erwartet durch den Regierungswechsel keinen großen Einschnitt. Mehr als die Hälfte geht davon aus, dass der neue japanische Premierminister die „Abenomics“ genannte Wirtschaftspolitik seines Vorgängers fortsetzen wird. Zwei Drittel allerdings glauben, die Zeit bis zur nächsten Unterhauswahl im Jahr 2021 sei zu kurz für umfassende Reformen.

Befragt zu den Olympischen Spiele in Tokio glaubt nur noch ein Viertel daran, dass diese im Sommer 2021 durchgeführt werden. Die Hälfte der deutschen Unternehmen in Japan geht inzwischen davon aus, dass die Spiele ganz abgesagt oder noch einmal verschoben werden.

Die aktuelle Online-Befragung der AHK Japan lief vom 7. bis 11. September 2020. Von 380 Unternehmen flossen 102 Antworten in die Auswertung ein. Dies entspricht einer repräsentativen Quote von 27 Prozent

Ergebnis der siebten Coronavirus-Umfrage (in Englisch)

 

Seit Beginn der Corona-Krise hat die AHK regelmäßig Umfragen durchgeführt. Weitere Informationen und Zahlen zu vergangenen Umfragen finden Sie unter folgender Rubrik:
https://japan.ahk.de/covid-19

 

Kontakt für die Presse

Communications
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