Pressemitteilung

Mitgliederumfrage: Diversity am Arbeitsplatz 2023

05.07.2023

Diversität bleibt für Mitgliedsunternehmen der AHK Japan wichtiges Thema


  • Aktuelle Umfrage bestätigt, dass Diversitätsmanagement ein wichtiger Faktor für Leistungsverbesserungen ist.
  • 70% der Unternehmen unterstützen Aktivitäten zur Stärkung der Vielfalt im Unternehmen.
  • In 76% der Unternehmen ist Diversität ein Thema, das alltäglich diskutiert wird (+24%-Punkte ggü. 2022).
  • Allerdings haben bisher nur 17% der Unternehmen Diversitätsziele in ihre Key Performance Indicators (KPIs) integriert und nur 4% haben einen oder eine spezielle Diversity-Beauftragte ernannt.
  • 21% der Unternehmen haben Regelungen für den Mutter- oder Vaterschaftsurlaub, die über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen.

5. Juli 2023 | Tokio - Vielfalt oder Diversität gilt als Schlüsselfaktor für die Leistungsfähigkeit von Unternehmen. Die aktuelle Umfrage unter 315 Mitgliedsunternehmen der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) zeigt auch in diesem Jahr: Die Mehrheit der Unternehmen unterstützt aktiv Maßnahmen, die zur Stärkung der Vielfalt am Arbeitsplatz beitragen und die Attraktivität des Arbeitgebers für Talente erhöhen. Andererseits sind die Unternehmen, die Diversitätsziele in ihre Leistungsbewertung integriert oder einen speziellen Diversity-Beauftragten ernannt haben, nach wie vor in der Minderheit.

70% der befragten Unternehmen unterstützen Aktivitäten zur Stärkung der Vielfalt im Unternehmen. Die meisten Aktivitäten werden aus personalwirtschaftlichen Erwägungen (77%) oder mit dem Ziel einer besseren Unternehmensleistung (73%) durchgeführt, da Diversität als Schlüsselfaktor angesehen wird. Die soziale Verantwortung der Unternehmen (63%) spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Allerdings nutzen bisher nur die Hälfte der Unternehmen (48%) Vielfalt als Thema für ihr Branding oder Reputationsmanagement in Japan. Viele halten sich mit PR zum Thema noch zurück.

„Deutsche Unternehmen in Japan zählen zu den Vorreitern im Umgang mit Diversität am Arbeitsplatz. Sie könnten dies aber noch stärker in ihrer PR und in ihrem Markenauftritt nutzen, um sich noch stärker als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren“, sagte Marcus Schürmann, Geschäftsführer der AHK Japan und Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Japan. „Die Frage ist heute nicht mehr, ob eine vielfältige Belegschaft wichtig ist. Die Frage ist vielmehr: Wie nutze ich das Thema Diversität strategisch so, um die besten Talente anzuziehen und meine Leistung als Unternehmen zu verbessern?“

52% der Unternehmen (+6%-Punkte ggü. 2022) verfolgen das Ziel, eine vielfältige Belegschaft zu erreichen. Dabei folgen die Unternehmen oftmals den Vorgaben der Zentrale (ebenfalls 52% vs. 38% im Vorjahr). Ohne Frage könnten die Unternehmen noch mehr tun: 46% der Unternehmen (+6%-Punkte ggü. 2022) bieten kein diversitätsspezifisches Training an. Nur für 21% spielt das Thema eine Rolle bei der Auswahl von Geschäftspartnern.

Firmen, die sich bisher wenig engagieren, können viel von den Erfahrungen der führenden Unternehmen lernen. Die Vorreiter etwa haben eine klare ESG-Politik etabliert und fördern die Karriereentwicklung von Frauen und stellen aktiv Personen aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen ein. Andere wiederum führen Kampagnen in sozialen Medien durch und organisieren Veranstaltungen mit Rednern, die sich auf die Förderung der Vielfalt in ihren Organisationen konzentrieren. Einige haben auch einen „Diversity Council“ eingerichtet, der Diversitätsthemen diskutiert und vorantreibt.

Andererseits sind sich die Unternehmen bewusst, dass es noch ein langer Weg ist, bis die Vielfalt in den Unternehmensprozessen und den wichtigsten Leistungsindikatoren verankert ist. Bislang haben nur 23% der Unternehmen (-9%-Punkte ggü. 2022) die Vielfalt als Teil der unternehmensweiten Bewertungen, z.B. ihrer Mitarbeiterzufriedenheit, aufgenommen. Aber nur 17% der Unternehmen haben tatsächliche Diversitätsziele als Teil ihrer KPIs.

Trotz ihrer Bedeutung bleibt Diversität im Wesentlichen eine Nebenaufgabe. 25% der Unternehmen (-6%-Punkte ggü. 2022) haben eine Führungskraft ernannt, die sich neben vielen anderen Aufgaben auch mit Diversity-Themen befasst. Nur 4% der Unternehmen haben eine spezielle Person eingestellt, deren Aufgabe sich hauptsächlich auf Diversity-Themen konzentriert. 

Die aktuelle Online-Umfrage der AHK Japan lief vom 12. bis 26. Mai 2023. Von 315 befragten Unternehmen nahmen 25% teil. Zwei Drittel der Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern.

Die vollständigen Ergebnisse dieser Umfrage stehen hier zum Download bereit:

Ergebnisse der Umfrage (Englisch/PDF)
 


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Yuko Makita
Communications
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