Pressemitteilung

Umfrage unter deutschen Unternehmen: Japans neuer Premier sollte strategische Allianzen stärken

25.09.2024
  • Die Mehrheit der befragten Unternehmen erwartet von Japans neuer Regierung eine Stärkung strategischer Allianzen, so eine aktuelle Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan.
  • Viele Unternehmen fordern die neue japanische Regierung auf, eine Stärkung der Wirtschafts- und Steuerpolitik zum Schwerpunkt ihrer Innenpolitik zu machen.
  • Während sich einige unzufrieden über die Leistung der früheren Regierung äußern, bestätigen die meisten deutschen Unternehmen in Japan eine positive Geschäftsentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten und erwarten Wachstum für die Zukunft.

25. September 2024 | Tokio - Mit Blick auf die neue Regierung in Tokio erwartet die Mehrheit der deutschen Unternehmen in Japan, dass der künftige Premierminister die Wirtschafts- und Finanzpolitik zu einer der wichtigsten Prioritäten der japanischen Innenpolitik macht. In einer aktuellen Blitzumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) sind 68% der Befragten der Meinung, Japans neue Regierung solle ihren Schwerpunkt auf eine stärkere Wirtschafts- und Finanzpolitik zur Wiederbelebung der japanischen Wirtschaft legen. 59% sehen Struktur- und Arbeitsmarktreformen ganz oben auf der Agenda. 54% wünschen sich effektivere Maßnahmen zur Belebung technologischer und industrieller Innovationen.

In Bezug auf die außenpolitische Ausrichtung Japans appellieren 68% der deutschen Unternehmen in Japan an den neuen Premierminister, strategische Allianzen mit internationalen Partnern auszubauen. In Zeiten geopolitischer Herausforderungen sehen 64% die regionale Sicherheit und Verteidigung als oberste Priorität für Japan an. 50% der Befragten halten es für wichtig, alle Fragen rund um Immigration und demografischen Wandel in den Fokus zu nehmen.

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und der Volatilität der Devisenmärkte bleiben die meisten deutschen Unternehmen in Japan resilient und entwickeln sich weiterhin positiv. 74% der Befragten verzeichneten in den vergangenen zwölf Monaten ein Wachstum oder stabile Geschäfte. 51% davon bestätigten eine positive Geschäftsentwicklung gegenüber 27% negativen Antworten. Für die kommenden zwölf Monate erwarten 60% der Unternehmen Umsatzwachstum, weitere 23% sehen eine stabile Entwicklung voraus.

„Die deutsche Wirtschaft in Japan zeigt sich trotz der Herausforderungen durch die volatile Entwicklung der Wechselkurse in den letzten Monaten sehr robust. Für Japans neue Regierung wird es wichtig sein, die Wirtschafts- und Finanzpolitik zu stabilisieren und die Allianzen mit internationalen Partnern wie Deutschland zu stärken“, sagte Marcus Schürmann, Geschäftsführer der AHK Japan und Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Japan. „In einer Zeit des rasanten technologischen Wandels und der geopolitischen Unsicherheit bleibt Deutschland unverändert der europäische Schlüsselpartner für Japan.“

Bei der Bewertung der Arbeit des bisherigen Premierministers Kishida nehmen 47% der deutschen Unternehmen eine neutrale Haltung ein. Allerdings geben 38% an, dass sie die Leistung der abtretenden Regierung nicht gutheißen. So äußerten sich einige Befragte unzufrieden über fehlende Reformen in wichtigen Politikbereichen, z.B. bei der Modernisierung der japanischen Bürokratie, der Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit, der Unterstützung von Frauen in der Wirtschaft und der Förderung des demografischen Wandels angesichts der niedrigsten Geburtenrate aller Zeiten.

Japan ist ein wichtiger Partner für die deutsche Wirtschaft. Mit einem Handelsvolumen von 45,8 Milliarden Euro ist Deutschland die Nummer 1 unter den europäischen Handelspartnern für Japan, 12.480 deutsche Unternehmen exportieren nach Japan, 730 deutsche Unternehmen haben eine Niederlassung in Japan, von denen 85 Unternehmen in Japan eigene Fertigungsstandorte haben. Der deutsche Bestand an Direktinvestitionen in Japan beläuft sich auf 16,5 Milliarden Euro.

Die aktuelle Online-Umfrage der AHK Japan lief vom 2. bis 6. September 2024. Von 470 befragten Unternehmen flossen die Antworten von 26% in die Auswertung ein.

Ergebnisse dieser Blitzumfrage (PDF)

Die bisherigen Umfragen finden Sie in unserem Archiv:

Umfragen und Studien


Überblick über die Blitzumfrage - Eine neue Regierung in Sicht

Zeitraum: 2. - 6. September 2024 
Zielgruppe: 470 deutsche Unternehmen in Japan 
Rücklauf: 124 Firmen (26%)
 

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Yuko Makita
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