Pressemitteilung

Blitzumfrage #1/2022: Einreisebedingungen - Auswirkungen auf deutsche Wirtschaft in Japan

03.02.2022

Deutsche Wirtschaft fordert rasche Lockerung der Einreisebedingungen nach Japan. Geschäfte in Millionenhöhe gefährdet.

  • 73% der deutschen Unternehmen in Japan sehen laufende Projekte und Geschäftsaktivitäten durch das Einreiseverbot für Expatriates und ausländische Experten gefährdet.
  • 61% benötigen ausländische Spezialisten und technische Experten, um Projekte in Japan abzuschließen.
  • 36% erwarten eine strategische Auswirkung auf ihre Geschäftstätigkeit in Japan in Form von Personalabbau, Verlagerung regionaler Verantwortlichkeiten außerhalb Japans oder Reduzierung des Einsatzes von Expats.

03.02.2022 | Tokio – Japans pandemiebedingte Einreisebeschränkungen, die inzwischen seit fast zwei Jahren in Kraft sind, behindern internationale Unternehmen in ihrer Geschäftstätigkeit in Japan nach wie vor massiv. Ohne dass eine Lockerung des Einreiseverbots in Sicht wäre, sehen 73% der deutschen Unternehmen in Japan laufende Projekte und Geschäftstätigkeiten erheblich gefährdet. Laut einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) benötigen 61% der Unternehmen dringend ausländische Spezialisten oder technische Experten, um Projekte in Japan abzuschließen und Aufträge auszuführen. 29% der Befragten müssen Schlüsselpositionen in ihren Tochtergesellschaften mit Entsandtkräften besetzen, die aber aufgrund des bestehenden Einreiseverbots ihre Tätigkeit nicht aufnehmen können.

Gleichzeitig sind viele deutsche Manager besorgt, dass die strengen Einreiseregeln die japanische Wirtschaft selbst stark beeinträchtigen, da ihre japanischen Kunden nicht den Service erhalten, den sie von ihren internationalen Geschäftspartnern erwarten. Einige sehen sogar langfristige Auswirkungen, da Japan seinen Ruf als Zielland für Investitionen und internationale Talente aufs Spiel setzt.

23% der befragten deutschen Unternehmen haben bereits erhebliche Geschäftseinbußen im Zusammenhang mit dem Einreiseverbot verbucht, die insgesamt weit über 100 Millionen Euro übersteigen.

Für drei Viertel (73%) der Befragten hängt das Projekt- und Geschäftsvolumen aufgrund des Einreiseverbots am seidenen Faden. Nach ihren Aussichten befragt, gaben 62% an, dass sie mit einem Verlust von bis zu 10 Millionen Euro rechnen. 7% der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sie bis zu 50 Millionen Euro an potenziellem Geschäftsvolumen riskieren, wenn die Einreisebeschränkungen nicht gelockert werden. Für schließlich 4% der Befragten stehen Projekte in einer Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro auf dem Spiel.

Was ausländische Unternehmen erheblich behindert, ist das Verbot, Spezialisten und technische Experten für projektspezifische Aufgaben nach Japan zu entsenden. 61% der deutschen Unternehmen benötigen in den nächsten 3 bis 6 Monaten Experten aus dem Ausland. Diese Zahl hat sich im Vergleich zu einer Umfrage aus dem Jahr 2021 verdoppelt, was zeigt, wie dringend das Problem ist.

„Internationale Unternehmen benötigen für die Besetzung von Schlüsselpositionen in den Unternehmen dringend Entsandtkräfte, die schließlich auch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten und Steuern zahlen. Spezialisten und Experten mit einem zeitlich begrenzten Aufenthalt müssen dringend für die Finalisierung von Projekten nach Japan kommen. Das seit 23 Monaten bestehende Einreiseverbot ist nicht nur eine Belastung für die deutsche Wirtschaft, sondern schadet auch Japans eigener Wirtschaft und seinem internationalen Ruf“, so Marcus Schürmann, Geschäftsführer der AHK Japan und Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Japan. „Wir fordern die japanische Regierung daher dringend auf, die Einreisebeschränkungen zu flexibilisieren und die Einreise dieser Zielgruppen nach transparenten Verfahren zu ermöglichen.“

Je länger die Einreisebeschränkungen andauern, desto schwerwiegendere Auswirkungen haben sie auf Japans internationale Geschäftswelt als Ganzes. 11% der deutschen Unternehmen haben bereits oder werden ihren Betrieb in Japan verkleinern, das sind 4 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. 13% haben bereits oder werden regionale Verantwortlichkeiten an andere Standorte außerhalb Japans verlagern, ein Anstieg um 11 Prozentpunkte gegenüber dem letzten Jahr. Der gleiche negative Trend ist bei der Anwerbung internationaler Talente für Japan zu beobachten. 12% der deutschen Unternehmen haben bereits oder werden den Einsatz von Expatriates reduzieren und lokale Managementfunktionen ausbauen, ein Anstieg um 7 Prozentpunkte gegenüber 2021.

Die aktuelle Online-Umfrage der AHK Japan lief vom 27. bis 31. Januar 2022. Der Rücklauf betrug 25,2% von 396 befragten Unternehmen.

Die gesamten Ergebnisse dieser Blitzumfrage finden Sie hier:

Ergebnisse der Umfrage (Englisch/PDF)


Kontakt für die Presse

Yuko Makita
Communications
Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan)
+81 (0)3 5276 8741
press(at)dihkj.or.jp

Publikationen zum Thema

AHK Japan Flash Survey 1/2022