Pressemitteilung

Coronavirus-Blitzumfrage 4/2020

10.06.2020

Deutsche Wirtschaft fordert Ende des Einreiseverbots nach Japan.

  • 78% der deutschen Unternehmen in Japan sind erheblich belastet.
  • Japan sollte Einreisebeschränkungen im eigenen Interesse aufheben.

Deutsche Unternehmen in Japan sind stark von dem Einreiseverbot für Ausländer in Japan betroffen. 78% der Unternehmen betrachten das Einreiseverbot in einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) als erhebliche Belastung für ihr Geschäft. 79% der betroffenen deutschen Unternehmen in Japan sehen ihren Umsatz gefährdet, da laufende Projekte nicht abgeschlossen oder neue Projekte nicht initiiert werden können.

39% der betroffenen deutschen Unternehmen erwarten einen Umsatzverlust allein aufgrund des Einreiseverbots, das Japan den meisten europäischen Ländern, einschließlich Deutschland, seit März 2020 in Reaktion auf die COVID-19-Pandemie auferlegt hat. Die Reisebeschränkungen bleiben bestehen, obwohl Japan seinen nationalen Notstand Ende Mai aufgehoben hat. Das Einreiseverbot umfasst Ausländer mit ständigem Aufenthaltsstatus in Japan und in Japan tätige Inhaber eines Langzeitvisums, einschließlich ihrer Ehepartner und Familienangehörigen.

Die in der Umfrage geäußerten Bedenken zeigen, dass das Einreiseverbot nicht nur für deutsche Unternehmen in Japan, sondern auch für die japanische Geschäftswelt zu einer Belastung geworden ist. Beide Volkswirtschaften sind so eng miteinander verbunden, dass die Einbeziehung von Experten aus Deutschland für die Unterstützung japanischer Geschäftspartner vor allem in der verarbeitenden Industrie von entscheidender Bedeutung ist. Mit dem erzwungenen Einreiseverbot sind japanische Kunden, die für eine reibungslose Produktion auf deutsche Maschinen und Ausrüstungen angewiesen sind, zunehmend gefährdet.

Das Einreiseverbot wirkt sich auch stark auf das Geschäft mit anderen asiatischen Ländern aus. 47% der deutschen Unternehmen in Japan geben an, dass ihre regionalen Headquarter-Funktionen beeinträchtigt sind. Japan ist der drittwichtigste Standort für deutsche Zentralen in der Region Asien-Pazifik. Sollten die Reisebeschränkungen weiter bestehen bleiben, stellt dies Japans Rolle als Drehscheibe für das internationale Geschäft in Ostasien in Frage.

Für deutsche Unternehmen führt das Einreiseverbot zu erheblichen Geschäftsstörungen, Einnahmeverlusten und erhöhten Kosten. 27% der betroffenen deutschen Unternehmen erwarten daher von der japanischen Regierung, die durch das Einreiseverbot verursachten zusätzlichen Kosten durch Steuererleichterungen und andere Maßnahmen auszugleichen.

„Wenn Japan seine Grenzen nicht bald wieder öffnet, wird dies erhebliche Auswirkungen auf die Erholung der japanischen Wirtschaft haben", sagte Marcus Schürmann, Delegierter der deutschen Wirtschaft und Geschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan. „Die japanische Regierung investiert so viel Geld in die Unterstützung ihrer Wirtschaft. Warum tut Japan nicht genauso viel, um seine Grenzen wieder sicher zu öffnen?“

Seit Beendigung des Notstands sind die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 im Inland schrittweise gelockert worden. Obwohl japanische Staatsbürger unter Beachtung der jeweiligen Aufenthaltsgenehmigungen ins Ausland reisen dürfen, ist eine Aufhebung der Einreiseverbote für einen Großteil von Ausländern einschließlich deutscher Staatsbürger nicht erkennbar. „Wir fordern daher die japanische Regierung auf, die Grenzen für ausländische Besucher in angemessener Weise wieder zu öffnen. Ausländische Unternehmen benötigen einen zuverlässigen Zeitplan, um wichtige Projekte und Kundenbesuche sowie die Entsendung von Experten und Führungskräften, einschließlich ihrer Ehepartner und Familien, planen zu können“, sagte Marcus Schürmann.

Die Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan wurde vom 3. bis 5. Juni 2020 unter 383 deutschen Unternehmen in Japan durchgeführt. Die Rücklaufquote lag bei 25%.

Weitere Details und Umfrageergebnisse finden Sie unter:

Ergebnis der vierten Coronavirus-Umfrage (in Englisch)

 

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